Die Reflektorische Atemtherapie beeinflusst durch gezielte Reizsetzung die Form des Ablaufs der Atembewegung. Mittels Temperatur-, Druck und Dehnungsreizen quer zum Faserverlauf der Muskulatur an Sehnenansätzen, am Periost (Knochenhaut) sowie an speziellen Atemreizpunkten wird die nervöse Steuerung stimuliert. Dies bewirkt eine unwillkürliche positiv Beeinflussung der Atemform. Dies kann von der Patientin bzw. dem Patienten bewusst wahrgenommen werden.
Bessere Belüftung der Lunge durch Reflektorische Atemtherapie
Von allen Regionen des Körpers aus, die mit entsprechenden Rezeptoren ausgestattet sind, kann manuell und/oder durch aktive Bewegung auf die Regulation der Atemform Einfluss genommen werden. Über die Atmung können alle davon abhängigen Wirkungsorte (Bewegungssystem, innere Organe, Erleben und Verhalten, Körperbewusstsein) erreicht werden. Insofern ist die Reflektorische Atemtherapie eine ganzheitliche Behandlung.
Manuelle Behandlungstechniken zur Vertiefung der Einatmung (Inspiration)
Ablauf einer Behandlung
1. Zu Beginn kommt es zu einer Wärmeanwendung ("Heisse Rolle"). 2. Danach folgen manuelle Techniken. 3. Zum Schluss werden therapeutische Übungen durchgeführt.
Die Atemtherapie führt zu einer Vertiefung der Inspiration (Einatmung), wodurch sich die Lunge deutlich mehr entfaltet. Somit kann sie viel besser belüftet werden. Dadurch kann viel mehr Sauerstoff vom Blut aufgenommen werden.
Positive Effekte der reflektorischen Atemtherapie
Regulation der Muskelspannung (Muskeltonus) und Mobilisation des Bewegungsapparates
Regulation der Spannung (Tonus) der Atem- und Atemhilfsmuskulatur und des beteiligten Bindegewebes
Verbesserung der Zwerchfellaktivität
Herabsetzung zu hoher intrathorakaler Druckverhältnisse
Förderung des Sekrettransports (Sekret)
Schmerzreduktion
Verbesserung der Ausnutzung der Lungenkapazität
Ausgleich des Vegetativums
Verbesserung der Körperwahrnehmung
Durch eine Verlängerung der Ausatmung kann Sekret (Schleim), welches sich in der Lunge ansammelt besser abtransportiert und schlussendlich abgehustet werden.
Indikationen für eine Atemtherapie
Wann macht eine reflektorische Atemtherapie Sinn?
Obstruktive Ventilationsstörungen
Restriktive Ventilationsstörungen
Störungen des Bewegungsapparates
Störungen der inneren Organe
Neurologische Störungen
Psychosomatische Erkrankungen
Intensivmedizin
Kinderheilkunde
Mukoviszidose
Die reflektorische Atemtherapie kommt auch bei der Erbkrankheit Mukoviszidose (Cystische Fibrose) zum Einsatz. Sie hilft den Patientinnen und Patienten das Sekret (Schleim), welches sich in den Atemwegen und in der Lunge angesammelt hat besser abzuhusten.